Countdown

Der Countdown für den Atlantiktörn läuft. Abweichend von meinen üblichen Urlaubsvorbereitungen, die zumeist erst am Vorabend der Abreise beginnen, schreibe ich schon mal meine persönliche Packliste. So mitten auf dem Ozean läßt sich Vergessenes halt schlecht nachordern …

Für bisherige Segeltörns tat es bisher eine ganz normale wasserdichte Motorradtasche. Da die Fluglinien mittlerweile nur noch ein Gepäckstück akzeptieren, muss also etwas größeres her. 100 Liter Fassungsvermögen sollten reichen. Ölzeug, Stiefel, Rettungsweste, Handfunke, Epirb, usw. beanspruchen eben etwas mehr Platz. Ein Hartschalenkoffer geht ja bekanntermaßen auf einem Segelboot, auch wenn es 50 Füße hat, nicht. Ansonsten wäre die Hälfte der Koje gleich zugebaut.

Neben all dem nötigen und unnötigen Krimskrams sind auch andere Dinge zu bedenken. Z.B. Zähne. Also nicht die künstlichen. Soweit bin ich noch nicht. Aber für den nächsten Dienstag habe ich einen Kontrolltermin anberaumt. Wäre irgendwie blöd, mitten auf dem großen Teich eine dicke Wange zu bekommen. Und da im Falle einer abgängigen Brille auch der notwendige Helikoptereinsatz meiner Optikerin nicht von der Krankenkasse gedeckt wäre, wie im übrigen sich diese bei Sehhilfen sowieso ganz dezent zurückhält, kaufe ich eine 20 Euro-Notbrille. Upps, die Gläser sind aber ganz schön dick. Da staune ich, wie schlank sich da meine Superdupa-Gleitsichtbrille macht. Danke an Carl Zeiss und Co.

Joo, welche Vorsorgemaßnahmen sollte man noch treffen? Testament etc. ist gemacht. Garage muss ich noch aufräumen. Computer und Router habe ich meiner Frau notdürftig erklärt. Auch die anderen Dinge, um die ich mich sonst im Alleingang kümmere. Heizung. Wasserpumpe etc. Bei 4 Euro pro Minute per Satelittentelefon anzurufen um zu klären, wie dies und jenes funktioniert, muss ja nicht sein.

Eines der größeren Probleme auf dem Törn wird es sein, sich gegen die Langeweile zu wappnen. Was macht man drei lange Wochen so auf beengtem Platz, insbesondere beim täglichen Rudergehen? Also bin ich schon seit zwei Tagen beschäftig, mein Literatur-, Hörbuch- und Musikchaos auf externen Festplatten zu ordnen und dann komprimiert auf iPod und co. zu schieben. Gut so, diese Aufräumaktion war sowieso längst fällig.

Ehrlich, so ein ganz klein wenig werde ich doch langsam nervös. Und jeden Tag etwas mehr. Ist normal, oder?

Ahoi

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