Segeln in der Andamansee

Zu den schönen Seiten des Segelns gehört das Schließen von Freundschaften, die eben nicht in den sprichwörtlichen Sand geschrieben werden und mit der nächsten Brandungswelle der Vergangenheit angehören. Gemeinsam in einem Boot zu sitzen, kann zusammenschmieden. Kein Schnickschnack, keine seichte Plauderei, keine Blenderei.  Schnell geht es ans Eingemachte und du weißt, mit wem du es zu tun hast. Andrea und Peter, die ich vor zwei Jahren auf den Kanaren kennenlernte, gehören zu diesen Bereicherungen meines Lebens. Über zwei Jahre fummelten wir an der Idee, wieder gemeinsam zu segeln. Nun hat es also geklappt. Zusammen mit meiner liebsten aller Skipperfrauen charterten wir vier gemeinsam in Thailand eine 39füßige Bavaria und wollen nun in der Andamansee zehn Tage “Schwerwettertraining“ betreiben. Das“Schwerwetter“ bezieht sich dabei einzig auf die gnadenlos hohen Luft- und Wassertemperaturen. Ausweichen unmöglich. Soviel vorab. Der Wind überschritt selten die 15-Knoten-Marke. Reffen war also nie ein Thema.

Nun haben wir mit Peter einen ausgewiesenen Segelprofi an Bord, also keinen Möchtegernhaudegen, sondern einen Salzbuckel, der vor Jahren seine Leidenschaft zum Beruf gemacht hat und das Segelrevier in der Andamansee sehr gut kennt. Damit entfällt für uns die zeitraubende Törnplanung und angesichts der vielen Traumziele auch die Qual der Wahl. Wir geben nur kurz unsere groben Wünsche bekannt. Möglichst einsame Buchten, viele Badestopps und zwischendurch die Segeltücher hoch- bzw. rausziehen. Das sind doch mal Vorgaben. Segelurlaub pur.

Am ersten Tag gilt es, sich mit der Bavaria vertraut zu machen, das Equipment zu checken und natürlich den Einkauf zu meistern. Wir entdecken am Anlasser gleich mal eine lose Kabelverbindung, die nicht nur einen beängstigen Lichtbogen erzeugt, sondern auch den Motor ungewollt und sporadisch starten läßt. Schön, wenn wir vier auf offener See gerade mal einen Badestopp einlegen und die Yacht ohne uns davon tuckert…

Gut, ein Techniker beseitigt schnell den Fehler und vorerst scheint alles okay.  Per Taxi steuern wir einen Großmarkt in Phuket an und bunkern für zehn Tage. Der Kassenbon überschreitet knapp die Länge von einem Meter. Dabei wollen wir vier nur zehn Tage unterwegs sein. Im Nachhinein stellt sich unsere gemeinsame Kalkulation trotzdem als recht passend heraus. Einzig Bier und Wein gingen zwei Tage vor Törnende zur Neige und mußten nachgefaßt werden. Leider blieb einer von vier Einkaufswagen unmotiviert und unbezahlt im Markt stehen. Peter und ich finden das nicht so schlimm, denn die Paletten mit Bier liegen in der Bilge und das stehengebliebene Grünzeug erscheint uns nicht so essentiell. Nee, ganz so einseitig soll unsere Ernährung dann doch nicht sein. Per zweiter Taxifahrt wird auch der fehlende Einkauf an Bord geholt.

Es ist mittlerweile stockfinster. Unsere Hoffnung auf weniger schweißtreibende Temperaturen zum Abend erweist sich als Illusion. Als erfahrene Marina-Nutzer unterlassen wir es, das Hafen- als Abkühlbecken zu nutzen und nehmen lieber den langen Weg zur Wellness-Oase in Kauf. Diese ist in einem sehr gepflegten Zustand und moderner als in vielen Ostseehäfen.

hier der Standort der Marina

Wasser und Diesel sind gebunkert. Wir müßten jetzt angesichts der langen Anreise und der 6stündigen Zeitverschiebung eigentlich die Kojen aufsuchen. Doch nach zwei Jahren gibt es viel zu erzählen. Bier und Wein lagerten als erstes im Kühli und haben inzwischen trinkbare Temperaturen. Der erste gemeinsame Abend wird lang.

Nach einem stressfreien Aufstehen und einer kurzen Kaffeerunde heißt es, die Festmacher zu lösen. Ich habe es geahnt. Peter, der an Bord aus Erfahrungsgründen und überhaupt unangefochten die Kapitänsmütze trägt, läßt mich die 39 Füße aus dem engen Slot ziehen. Null Wind und drei routinierte Leinenloswerfer lassen das Manöver auch ohne nicht vorhandenem Bugstrahler gelingen. Puh. Ist doch noch etwas anderes, wenn dich die wachsamen Augen eines DSV-Prüfers beobachten. Wir verlassen die Marina und müssen gleich einen ordentlichen Haken schlagen. Nach nicht einmal einer halben Seemeile umschiffen wir Untiefen, die so nicht in der Karte verzeichnet sind. Es wird nicht das letzte Mal sein, dass Revierkenntnis vor Kartengenauigkeit geht. Wir schleichen uns durch einen gut 5 sm langen Kanal und sind dann schon mittendrin in der atemberaubend schönen Inselwelt der Andamansee. Wer den youtube-Kanal von“followtheboat“ verfolgt oder den James Bond Film „Der Mann mit dem goldenen Colt“ kennt, wird sich die Felsenszenerie bildlich vorstellen können.

Die ersten Seemeilen liegen hinter uns. Peter verdrückt sich in die Kombüse und kreiert sein, mir seit den Kanaren bekanntes, „schlonziges“ Rührei. Dazu schnippeln die Frauen einen herrlich erfrischenden Obstsalat. So frühstücken wir gegen 14 Uhr Ortszeit und genießen das Hier und Jetzt. In den kommenden Tagen werden wir es mit diesen verschobenen Essenszeiten immer so halten.

Es ist müßig, dem geneigten Leser sämtliche „Ko“s (Inseln), die wir heute und in den kommenden Tagen passieren, zu nennen, ganz einmal davon abgesehen, dass deren Namen auch mir nicht geläufig sind bzw. bleiben. Vielleicht geben einige angefügte Fotos einen kleinen Eindruck unseres Törns. So verlasse ich an dieser Stelle die chronologische Struktur und berichte von einzelnen Erlebnissen.

VERSENKTE KAMERA

Endlich möchte ich meine Gopro, also eine von diesen kleinen quadratisch-praktischen Kleinkameras als Begleiter für unser Schnorcheln nutzen und auf deren Unterwassertauglichkeit testen. Es entstehen bei unserem heutigen Badestopp auch wunderbare Aufnahmen. Beim Filmen der beiden Bikini-Trägerin halte ich mich dezent zurück. Nicht, dass sie nicht fotogen wären. Nee, aber privat bleibt privat. Mein neues Thailand-Segel-Video wird auch so seine Zuschauer finden,  auch wenn sich erfahrungsgemäß die Klickzahl auf youtube mittels tiefer Ausschnitte exponentiell steigern ließe. So tief will ich aber nicht fallen.

Also gut. Schöne Bilder beim Schnorcheln. Alles im Kasten, denke ich. Nur beim Entern der Badeleiter ist die Schlaufe meiner Kamera leer. Toll. Da habe ich mal eben gute 300 Euronen irgendwo im Korallenriff versenkt und wünsche zukünftigen Tauchern oder Archäologen, dass das Gehäuse der Kamera das hält, was mir versprochen wurde: Wasserdichtigkeit. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die Crew, die mit mir nochmal einige Quadratmeter Riff abtauchte und mittels abendlichem Festmahl die schlechte Laune nahm.

GEZEITENKUNDE = Ah UND Oh

Die abendliche Verheißung gilt einem von Andrea und Peter empfohlenen Fischrestaurant auf einer kleinen Insel. Wobei, Restaurant ist nicht der richtige Ausdruck. Vielmehr handelt es sich um eine offene Feuerstelle mit Tischen und Stühlen sowie einer ausgesprochen versierten und freundlichen Köchin. Peter zückte schon am Vortag sein wohl auch mit kulinarischen Bemerkungen versehenes Logbuch und avisierte uns telefonisch für heute 19 Uhr. Was wir bei unserer Zeitplanung vergaßen, waren die der Insel vorgelagerten Korallenbänke, die zur Niedrigwasserzeit mal eben gerne gen Oberfläche streben. Nun ja. Das Schicksal nimmt seinen Lauf. Unsere Frauen machen sich landfein. Das Dingi startet ausnahmsweise mal ohne Murren und wir vier sehen uns schon die leckersten Fische und Meeresfrüchte verspeisen. Tja, und da kommt die Tide ins Spiel. Knapp 100 m vor dem rettenden Ufer sitzen wir auf und müssen das schützende Beiboot verlassen. Nach gut 20 Metern geben wir auf. Schmerzhafte Schnittwunden, desolate Abendgarderobe und Flüche (besagte Ahs und Ohs der Gezeitenkunde), die sich an uns Männer richten, begleiten unsere Rückfahrt zum Boot. Während wir an Bord über unser Mißgeschick schon wieder lachen können, entgleitet einer hier ungenannten Frau der nicht ganz jugendfreie Spruch: Sie zogen aus mit bunten Wimpeln und kehrten heim mit…

Inzwischen sind (fast) alle Wunden verheilt und wir, vor allem unsere Frauen, werden noch lange von unserem erlittenen Schiffbruch reden.

EIN PÜTZ VOLLER FISCH

Je weiter wir abseits der touristischen Seemeilen kommen, lockt der von Peter versprochene fangfrische Fisch, den wir direkt bei vorbeiziehenden Fischern erhalten könnten. Nun ist es soweit. Am Horizont ziehen zwei Netz schleppende Fischerboote ihre Bahn. Also ändere ich unseren Kurs mit entsprechendem Vorhaltewinkel und erhöhe die Motordrehzahl. Nach gut einer Dreiviertelstunde erreichen wir die beiden Seelenverkäufer, hängen die Fender an Backbord und versuchen den Fischern mit abstrusen Zeichen unser Begehren zu verklickern. Null Reaktion. Enttäuscht drehen wir ab und tuckern zum parallel fahrenden Boot. Dabei achten wir brav darauf, den Arbeitsablauf der beiden Netzzieher bloß nicht zu stören. Wir tasten uns langsam an das andere Fischerboot heran, halten dessen Geschwindigkeit und gehen gut gefendert längsseits. Und siehe da. Scheinbar ist der Boss der kleinen Armada hier an Bord und über unser Begehren bereits informiert. Wir reichen unsere Pütz rüber. Die verschwindet kurz im Bauch des Kahns und wird dann, überquellend mit Fisch, wieder zu uns rübergereicht. Wir bedanken uns ungläubig, reichen einige alkoholfreie Getränke und eine Schachtel Zigaretten rüber und können die Großzügigkeit der Mannen kaum glauben. Mit ausreichend sicherem Abstand beginnt bei uns das Sortieren unseres „Fanges“. Ich hatte ja die Hoffnung, dass der sich uns präsentierende Fisch nur auf einem Berg von Eis liegt und die Menge somit für uns beherrsch-, sprich, verzehrbar bleibt. Denkste. Einen einzigen Eiswürfel finden wir. Ansonsten drei Edelfische und unzählige Krabben, Garnelen und Tintenfische. Wir entschuppen die Fische, befreien die Garnelen von ihren Därmen, säubern die Krabben, putzen und filetieren die Tintenfische. Arbeiten, die mir bisher völlig fremd waren. Nach gut zwei Stunden kommt alles in den Kühlschrank. Diese großzügige Gabe der Fischer wird uns in den kommenden vier Tagen aufs Feinste ernähren.

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KO PHI PHI – TANZT SICH EIN TRAUMA WEG ?

Im Jahr 2004 traf Ko Phi Phi eine gigantische Tsunamiwelle und hinterließ ein einzige Tragödie. Nichts davon sehen wir, als wir per Dingi anlanden. Eine lange Promenade, geschäftiges Treiben. Wir genießen ein wunderbares Essen und sind in einem touristisch geprägtem Ort, wie man ihn an vielen Badeorten dieser Welt findet. Einzig die vielen Tattoo-Läden erinnern an eine Zeit, an der sich hier viele Aussteiger und Backpacker trafen. Wir schlendern durch die quirligen Straßen. Aber Peter will uns einen ganz besonderen Ort zeigen. Und der verschlägt mir als bekennendem Landei und insbesondere nach der Ruhe und Einsamkeit der letzten Tage die Sprache. Auf ca.100 m Strand reihen sich Buden, die einander übertrumpfend einen Musiksound erzeugen, als gelte es die andere Seite des Ozeans zu beschallen. Vielleicht tun sie es auch. Dazu laufen Schilder auf zwei Beinen rum mit der Aufschrift „free shot“ und animieren zum komatösen Besäufnis. Andrea findet vielleicht die richtige Begründung für das Szenario. Ko Phi Phi tanzt und trinkt sich das Trauma von 2004 aus dem Leib. Das wäre dann irgendwie zu verstehen.

KLEINER SCHÄKEL – GROSSE WIRKUNG

Hallo, gehts noch. Unser Dingi hängt an sogenannten Davids. Das sind praktisch zwei übers Heck reichende Edelstahlwinkel, mit deren Hilfe wir recht simpel das Beiboot zu Wasser kranen können. Dabei stellen zwei Schäkel die sichernde Verbindung zwischen Dingi und Kran her. Und eben einer diese Schäkel ist völlig unterdimensioniert und hält halboffen das Dingi gerade noch in Position. Nach meinem letztauswinterlichen Schäkelploppen auf Deck von Lütt Matten laufe ich ja mit einer gewissen Paranoia übers Deck und entdecke so diese Schwachstelle. Es hätte vielleicht nur zwei starke Wellen gebraucht, um das Dingi ungewollt aus den Angeln zu heben. Darunter die Badeplattform und ein ahnungsloses Crewmitglied. Jo. Mehr muss man dazu wohl nicht schreiben.

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Der Schäkel war lose

So nebenbei entdecke ich an der Achterstagverbindung noch so einen unterdimensionierten Minischäkel. So werde ich meine Paranoia jedenfalls nicht los.

DEFEKTE ANKERWINSCH MACHT RÜCKEN

Ankern war bisher kein Thema für mich. Ich wußte zwar, wie das Manöver abläuft. Passenden Ankerort und -grund suchen, Schwojenkreis ausloten, Bug in den Wind halten, Anker schmeißen, Ankerort als MOB-Punkt im Tablet markieren, möglichst viel Kette geben, Anker einfahren, Ankerwinsch entlasten, zusätzliche Peilung und fertig. Das hat dann in der Praxis auch wunderbar funktioniert. Nach einigen Tagen versagt aber unsere Ankerwinsch ihren Dienst. Angeblich soll diese brandneu sein. So riecht sie dann auch. Allerdings mehr brand als neu. Nach einem einmaligen manuellen Ankerhochziehen bei 60 m Kette ist klar, dass wir zukünftige Übernachtungen auf See nur noch mit Boje (an der wir uns festmachen können) buchen wollen und Badestopps per Beiliegemanöver einlegen. Beiliegen heißt, Segel und Ruder so in Stellung zu bringen, dass das Boot ruhig und ohne Vortrieb nur noch sanft treibt. Ein wunderbares Manöver, wenn man mal bei stärkeren Winden und Seegang an Bord Ruhe braucht, zum Kochen oder einfach Durchatmen. Trotzdem ist Ankern ohne Winsch einfach nur blöd und macht Rücken. Jedenfalls in unserer Altersklasse. Gut, dass Mattens Ankeraufholer funktioniert. Tonk,tonk, tonk.

MAN LERNT NIE AUS

Gelernt habe ich auf diesem Törn übrigens wieder einiges. Es schadet nichts, auch als SKS bescheinigter Segler und einigen Seemeilen im Logbuch, mit einem erfahrenen Skipper unterwegs zu sein. Oft sind es die kleinen Hinweise, die zu einem Aha-Erlebnis führen. Luvgier bei Amwindkurs? Vorsegel öffnen, Groß dichter nehmen. Aja. Danke Peter.

Was kann ich dem geneigten Leser, der bei miesestem Spätwinterwetter in Deutschland diese Zeilen lesen darf, noch berichten bzw. vorschwärmen ohne zu provozieren? Ich mache es kurz: Blauwasser, Genuss-Segeln, Schnorcheln über Korallenriffs, Badestopps mit grandioser Kulisse, faszinierende Grotten, Hitchcockmäßig kreisende fliegende Hunde. Ein nächtlicher warmer Sommerregen, der sämtliches Salz von der Haut wäscht und so köstlich sein kann. Gespräche und gemeinsame Schweigen angesichts des Glücks, das man miteinander teilen darf. Ich höre jetzt mal lieber auf…

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Noch sitze ich in Phuket und erkunde mit meiner liebsten aller Skipperfrauen das Festland und vermisse schon jetzt das Segeln in der Andamansee. Wer also traumhaftes Segeln und Urlaub gleichzeitig buchen will, dem empfehle ich dieses Segelrevier. Nicht ganz billig und wahrer Luxus. Ich weiß.

180-GRAD WENDE

Ach ja. In diesem Urlaub ergab sich für mein Segeljahr noch eine kräftige Wende. Aber sowas von einer 180-Grad-Wende. Mehr dazu, wenn die Planung endgültig steht und die Flugtickets gebucht sind.

Noch einige (unsortierte) Tipps für das Segeln in Thailand:

  • Seekarten sind wenig detailiert und aktuell, die Sonarcharts von Navionics bieten teilweise aber einen ersten Anhaltspunkt
  • Selbst in ausgewiesenen Bojenfeldern kann es Sandbänke geben. Also vorher ruhig eine Ehrenrunde drehen und die Gezeiten nicht vergessen.
  • Laßt euch vom Vercharterer eine Gezeitentafel aushändigen
  • Ein Wassermacher an Bord erleichtert das Leben ungemein, also vor dem Chartern erfragen
  • Eine lokale SIM-Karte mit unbegrenztem Datenvolumen ist nicht teuer und die Netzabdeckung ist oft besser als in Old-Germany, praktisch war dazu ein Zweithandy als Hotspot
  • Sonnenschutz ist Pflicht, empfohlen SF 50
  • Überall, wirklich überall sind Krabbenkörbe ausgelegt, die teilweise nur mit einer simplen Plastikflasche gekennzeichnet sind. Nachtfahrten werden so zum Lotteriespiel
  • Für´s Buchteln ist beim Ankern Tageslicht unbedingt ratsam, polarisierende Sonnenbrillen hilfreich
  • Rote und blaue Bojen sind nutzbar, gelbe werden kommerziell genutzt (haben wir in den Nachtstunden aber auch belegt)
  • Teilweise herrscht starke Strömung, die, wenn sie gegen den Wind steht, zu unruhigen Nächten führen kann, bei Badestopps immer Rettungsring mit auswerfen
  • Zumindest im März schlief zum Nachmittag der Wind komplett ein und kehrte erst mit Sonnenuntergang wieder
  • Falls ihr eine Handfunke daheim habt, ist diese für Dingiausflüge sehr hilfreich, auch aus Sicherheitsgründen
  • Selbst die Coastguard spricht auf Kanal 16 kaum Englisch, AIS dürft ihr nicht erwarten
  • In der Andamansee gibt es viele Nationalparks, für die jeweils Gebühren fällig werden. Die Park-Ranger kommen per Schlauchboot längsseits, sehen manchmal etwas piratenhaft aus, sind aber sehr freundlich. Die Gebühren lagen zwischen 200 und 400 Baht pro Person. Manchmal verzichten die Ranger auf die Gebühr für den Skipper (muss aber gezielt erfragt werden)
  • Bei der Übernahme unseres Bootes fanden wir null Lebensmittel (Gewürze, Salz etc.) und keine Reinigungsmittel vor.
  • Für´s Schnorcheln sind angesichts der teilweise starken Strömung Flossen sehr hilfreich. Auf unserem Boot lagen zumindest Taucherbrillen und Schnorchel bereit.
  • Fisch erbitten: siehe obigen Bericht, in der Regel wird kein Geld erwartet, also “versaut“ nicht diese großzügige Tradition und bietet lieber etwas zum Tausch an (Alkoholika nur auf Nachfrage, ca. 15% der Bevölkerung sind Muslime)
  • Touristische Hotspots möglichst früh oder nach 14 Uhr anlaufen, dann seit ihr in der Regel alleine
  • Unsere Marina war vorzüglich organisiert, beim Einlaufen wurden wir durch Marineros per Schlauchboot in Empfang genommen und zu unserem Liegeplatz geleitet. Dort nahm man uns auch die Festmacher ab.
  • Handeln ist Pflicht, insbesondere bei Taxis. Preise sind selten ausgezeichnet, diese also immer vorher erfragen
  • Lächeln öffnet Türen.

Nachsatz: Der Törn mit Andrea und Peter war eine rein private Tour unter Freunden. Die Kosten wurden geteilt. Kein Sponsoring. Trotzdem habe ich einen Link zu Peters Firma ActionTeam-sailing gesetzt. Ungefragt und unerbeten.  Aus Freundschaft und persönlicher Erfahrung.

Ahoi und seht ihr das?

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