Auf nach Bornholm

Bei Sonnenschein und viel Wind verlassen wir kurz vor Mittag Warnemünde und folgen bis Darßer Ort bekanntem Wegen. Doch dann biegen wir ab und nehmen die Nordspitze Hiddensees vor die Bugspitze. Der Wind schläft etwas ein und wir dümpeln mit gut 4 Knoten vorbei an einen großen Windpark. Eine Schule von Schweinswalen umkreist uns für eine Weile. Kurz zuvor hatte ich Laura noch von diesen delphinartigen Tieren erzählt und nun prusten sie, wie auf Bestellung, um uns herum. Die Sonne verschwindet am westlichen Horizont bühnenreif. Dornbusch liegt achteraus. Schade, wir sind zu spät, um noch bei Tageslicht die Steilküste Rügens zu sichten. Laura kredenzt ein leckeres Dinner. Der Wind dreht wieder ordentlich auf. Lütt Matten auch. Wir starten mit unserer Wacheinteilung. Eine Stunde allein, zwei Stunden zu zweit, drei Stunden Schlaf. Das funktioniert gut, auch wenn ein tiefer Schlaf kaum möglich ist.

Bei dem achterlichen Wind rollt Matten kräftig. Der neue Autopilot kompensiert die inzwischen zwei Meter hohen Wellen, die immer wieder versuchen, uns vom Kurs abzubringen, wirklich gut und ohne ächzende Geräusche. Gegen 2 Uhr beginnt die Sonne am nordöstlichen Horizont ihr Tageswerk. Schnell werden unsere Aussichten besser. Immer noch rauschen wir dahin. Den Schmetterling haben wir inzwischen aufgelöst. Das erste Ausbaumen der Genua funktionierte prima. Ob ich das in Zukunft auch alleine hinbekomme, wird sich zeigen.

Wir starten den Motor, um den Batterie neue Kraft zu verleihen. Und dann protestiert wieder die Maschine mit kräftigem Alarm. In meinem Kopf läuft ein Horrorfilm. Nicht schon wieder. Es dauert eine Weile, bis ich zumindestens ausschließen kann, daß Mattten an Ölmangel oder Überhitzung leidet. Gut, daß ich mir das Motor-Manual auf das Ipad gezogen hatte und nun mir die nötige Vorgehensweise anlesen kann. Ich finde eine Anzeige mit einem Batteriesymbol, laut der entweder der Keilriemen schleift, die Lichtmaschine defekt oder die Batterien ein Ladeproblem haben. Okay. Wir können also kurzfristig den Alarm ignorieren, ohne dass es den Flautenschieber zerlegt. Am Horizont werden die Konturen Bornholms sichtbar und ich turne auf das Deck, um die dänische Gastlandflagge zu setzen. Laura lassen Gerard und ich schlafen, als die Hafeneinfahrt in Sichtweite kommt. Gehen 7 Uhr sind die Leinen fest. Landstrom legen, Hafengebühr bezahlen und Anlegerbier (am frühen Morgen!) sind schnell erledigt. Ich falle in einen tiefen und erholsamen Schlaf.

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etwas verwirrend:
backbord: Niederländische Crewmitglieder
steuerbord: dänische Gastlandflagge

Gesegelte Strecke: 111 sm

Dauer : 20 1/4 Std.

Höchstgeschwindigkeit: 9,6 kn

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