blauwasser.de schickte mir vor wenigen Tagen eine freundliche Einladung zu einem Webinar. Webinar, auch so ein Wort, welches der moderne Mensch wohl kennen sollte. Ein Narrativ, you know? Laut Wikipedia wird mit Narrativ eine „sinnstiftende Erzählung bezeichnet, die Einfluss hat auf die Art, wie die Umwelt wahrgenommen wird“. Ah ja, sinnstiftend. Das macht Sinn. It makes sense. Do you remember? Du erinnerst? Manno, sind wir denglisch hipp. Min Muttern hat nie so gesprochen. Min Vatern auch nicht. Was war das Thema? Webinar. Ich fange den Tagebucheintrag lieber noch einmal an.
Jetzt ist es soweit. Ich ziehe mir heute tatsächlich ein Online-Seminar rein. Ganz freiwillig. Ohne Zertifikat und Fortbildungspunkte. Umgang mit Radar und AIS im Bordalltag, so lautet das Thema. Das Automatic Identification System (AIS) auf Lütt Matten gehört seit Jahren zum normalen Segelalltag und ist deshalb für mich jetzt nicht sooo interessant.
Hier nur zur drei Bilder aus 2017 zur Erläuterung des AIS: Eine Fähre nähert sich, das AIS schlägt Alarm und auf dem Bildschirm lassen sich zusätzliche Informationen zur Fähre ablesen
Anders das Radar auf Lütt Matten. Bisher habe ich mich zu meiner Schande damit nur wenig beschäftig, zwar die verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten auf langweiligen Nachtfahrten ausprobiert und bei Nebel das Radargerät auch mal länger mitlaufen lassen. Das war es aber auch. Richtig durchsehen, hah das passende Wort, tue ich beim Radar noch nicht. Digitale Karten, GPS und AIS reichen ja auch normalerweise. Und bedrohliche Gewitterzellen auf dem Atlantik habe ich bisher auch nicht auf dem Schirm gehabt, weil es damals auf dem Schiff einfach keinen Radarschirm gab.
Das letzte Foto könnte zugegebenermaßen auf den ersten Blick auch ein Ultraschallbild einer meiner Söhne sein.
Der Referent Sönke Roever, ein unter deutschen Seglern bekannter Weltumrunder und Inhaber der blauwasser.de GmbH und Co. KG hält einen kurzweiligen Vortrag. In Anbetracht der kurzen Zeit kann er eigentlich nur Basiswissen vermitteln und zum selbständigen Ausprobieren einladen. Anhand von praktischen Beispielen gelingt ihm das gut und überzeugend. Ich lerne insbesondere bei der Interpretation von Radarbildern einiges dazu und nehme mir vor, auch bei Tageslicht das Radar mal zu Übungszwecken kreisen zu lassen. Da lassen sich manch kryptische Bilder sicher besser mit der Realität abgleichen. Jedenfalls herzlichen Dank an Herrn Roever. Das nächste virtuelle Treffen im Seminarraum ist schon gebucht, wieder ganz freiwillig.
Ahoi