Suppentag auf Lütt Matten

Da komme ich gestern aus einem wunderschönen Spätsommer und was habe ich heute? Suppentag. Naßkalter Nebel schwabbert in der völlig verlassenen Marina und verdirbt mir meinen Segeltag. Wind ist auch nicht. Da gibt es nur zwei Möglichkeiten für mich. Koje oder Beschäftigungstherapie gegen meinen Blues.

Kaffee ist schon mal eine gute Idee. Ich knöpfe mir als erstes den verzogenen Reelingdraht vor. Der aufmerksame Leser wird sich noch an den Ableger mit Renate und Dieter erinnern, als ich vergaß, rechtzeitig das Kommando zum Einholen der Führungsleine zu geben. Naja. Also Werkzeugkiste aus den Tiefen der Backskiste ziehen und mit unsanften Schlägen den Terminal am Draht wieder richten. Das schafft schon mal gute Stimmung, denn im Ergebnis sind alle Unfallspuren beseitigt.

Zweiter Akt ist die Pflege meines Motors. Öl- und Ölfilterwechsel stehen schon lange auf meiner Agenda, weil Neuland für mich. Aber alles läuft wie geschmiert. Ha, schönes Wortspiel. Nur meine Kamerabegleitung fordert ihre Zeit, sonst wäre ich schon um 11 Uhr fertig gewesen. So aber hatte der Nebel genügend Zeit, sich zu verziehen. Meine Laune bessert sich. Auf dem Weg zur Altölentsorgung, also der Kofferraum meines fahrbahren Untersatzes, treffe ich noch einen Stegnachbarn und wir halten einen angeregten Plausch. Ich höre von langwierigen juristischen Streitigkeiten wegen einer Fehlkonstruktion und Pfusch beim Bootsmotoreinbau sowie einer deshalb völlig ins Wasser gefallenen Segelsaison. Dieses Szenario drohte mir ja auch im vergangenen Jahr. Falscheinbau eines O-Rings. Ihr erinnert euch?

Es ist später Nachmittag. Blauer Himmel und eine mittlerweile ordentliche Brise lassen auf morgen hoffen, denn ein Suppentag reicht mir.

Ahoi

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