Wir haben das „Tal des Todes“ überlebt. Die absolute Stille und der Wechsel der Farben bei untergehender Sonne waren nochmal ein grandioses Erlebnis. Unsere Frauen haben den Dünenabstieg quietschvergnügt auf dem Allerwertesten abgesurft. Wir waren schon lange die letzten Besucher des Tales. So durften die Freudenjuchzer der beiden Surferinnen ungehemmt durchs Tal hallen. Wir Männer sind lieber konventionell abgestiegen. Wir genossen einen wunderbaren Abschied von der Atacamawüste und sind gespannt auf die kommenden Tage.
Wir fliegen heute über Santiago nach Temuco und überbrücken damit 2.300 Straßenkilometer. Mietwagenabgabe und Einchecken in Calama bringen wir entspannt hinter uns. Die Wartezeit auf den Flug nutze ich, um Euch einen kleinen Ausblick auf die kommenden Tage zu geben. Wir haben uns in unserer Reiseplanung bewußt zum Auslassen der chilenischen Weinregion entschieden, weil auch so die kommenden Entfernungen durch Patagonien und die argentinische Pampa bis Punta Arenas eine straffe Planung erfordern und wir nicht nur Kilometer abspulen wollen. Wir werden an manchen Orten zwei Tage verweilen, haben aber auch an einem Tag mehr als 500 km öde Pampa zu absolvieren. Am Ende unserer Reise gönnen wir uns einige Tage Wandern im Nationalpark Torres del Paine. Bis auf die Fährverbindungen haben wir in mühevoller Kleinarbei alle Quartiere selbst vorgebucht. An alle Besorgte noch ein Hinweis: Falls Ihr nicht immer aktuelle Reiseberichte erhaltet, seid unbesorgt. Uns wird nicht immer eine Internetverbindung zur Verfügung stehen. Es ist schon eigenartig und peinlich für Deutschland, in der Wüste Chiles fast überall ein super Internet verfügbar zu haben, während wir daheim die übertragenen Bites zu Fuß überholen könnten. Rrh.
Übrigens gab es heute eine erste Pinguinsichtung:
Aus dem Fenster des Fliegers nach Santiago dürfen wir nochmals die Weite der Atacamawüste bestaunen. Im Hintergrund Vulkane. Die drei letzten Fotos entstehen auf dem Weiterflug nach Temuco.
Wir sind gut angekommen. Der Mietwagen muss morgen nochmal gewechselt werden, da dieser nicht unserer Bestellung entspricht. Hoffentlich klappt es.
Aus der Stille der Wüste kommend wirkt die Stadt Temuco wie ein kleiner Kulturschock. Hier ist es großstadtmäßig laut und geschäftig, allerdings auch frühlingshaft grün. Unser Quartier ist speziell, aber o.k.
Wir befinden uns inmitten des Studentenviertels. So landen wir zum Abendessen in einer scheinbar sehr angesagten, allerdings auch lauten Kneipe. Das Essen war sehr gut, der Pisco sour (eine Art Nationalgetränk, das wir als Limettencocktail identifizieren können) lecker. Eine gute Nacht nach Deutschland.