Der letzte Törn – zurück nach Gran Canaria

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Blick auf Porto Mogan

Nach einem kurzen Frühstück legen wir kurz vor Neun ab und motoren die ersten 15 Seemeilen. Bei stahlblauem Himmel geht es zuerst ein Stück die Küste Tenerifas entlang. Ich muss, wie es so schön im behördlichen Seglerdeutsch heißt, gehörig Ausguck halten, um nicht über Stellnetze zu dengeln. Oft sind diese nur durch kleine weiße Bojen oder Kanister gekennzeichnet und schwer im glitzernden Wasser auszumachen. Es wäre fatal, sich irgendwelche Netze oder Leinen in Schraube oder Kiel einzufangen und dann maövrierunfähig in den Seilen zu hängen. In einiger Entfernung zeigen sich zwei Wale, die heute kein Interesse an uns zeigen. Am Horizont fangen die Wellen an, Schaumkronen zu bilden. Ich bitte den Skipper, neben der Genua nun auch das Groß ohne Reff auszurollen zu lassen. Nur wenig später rauschen wir mit 6 bis 7 Knoten unserem Ziel entgegen. Nach 42 Seemeilen laufen wir in den Hafen ein, füllen an der Tanke Diesel auf und genießen das letzte Anlegerbier.

Die zwei Wochen auf dem Atlantik waren touristisch keine große Erfahrung, Das war nicht mein Ziel. Seglerisch habe ich wieder einiges gelernt. Von beiden Skippern konnte ich mir einiges abschauen. Sicher würde ich manche Manöver devensiver fahren, Festmacher anders legen und mehr auf Sicherheit an Bord achten. Aber da hat jeder seine eigene Strategie und Vorstellung. Das Segeln bei Starkwind und hoher Welle bereitete mir den größten Spaß und die Erkenntnis, wie sicher auch extremere Bedingungen für mich beherrschbar sind. Abseits vom Segeln ist das Bordleben mit Menschen unterschiedlichster Biographien spannend und bereichernd. Es gab bei beiden Crews keinen Querschläger, der die Stimmung auf dem Boot verdarb oder sich von den Arbeiten der Backschaft fernhielt. Ein wenig fühlte ich mich als alter Hase, da fast alle meiner Mitsegler keine oder wenig Erfahrung auf dem Wasser hatten. Die Skipper waren durchaus dankbar für meine Unterstützung, obwohl es schon mal schwierig werden kann, wenn zwei „Kapitäne“ an Bord sind. Mit Tolereranz und gegenseitigem Respekt funktioniert es aber wirklich gut. Ich wollte und habe viel gelernt. Und es ist durchaus angenehm, Verantwortung nicht übernehmen zu müssen. So wird es für mich trotz eigenem Schiff bestimmt wieder einmal einen Chartertörn geben.

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