Travemünde, Laboe und zurück

Bach-Luther-Nacht

Ha, wer denkt, Uli und ich sind heute unter die Racer geraten mit einem Tages – Etmal von über 200 sm, der kennt uns Warmduscher nicht. Es regnet, nicht ständig, aber immer wieder und dann heftig und kalt. Also bleibt Lütt Matten gut vertäut in Warnemünde und wir wählen den Landweg, um Laboe anzusteuern. Na gut, zumindest zweimal werden wir Wasser unter die Räder bekommen. Fähre Warnemünde, weiter Richtung Bad Doberan, wo wir das imposante Münster ausführlich inspizieren. Mir gefällt dieser norddeutsche Kirchenbauweise immer wieder. Kein überladenes Barock, sondern hanseatischer Backstein –  Hochgotik in ihrer schönsten Form. Das Münster wartet mit einigen historischen Superlativen auf. Der älteste Flügelaltar der Kunstgeschichte, der älteste Sakramentsturm Deutschlands, reichste hochmittelalterliche Ausstattung in Europa …

Wir meiden weiterhin die Autobahn und ziehen weiter gen Westen. In Travemünde nutzen wir die zweite Fähre des Tages und ich erinnere mich an den gemeinsamen Törn mit Andreas im vergangenen Jahr. Wir dödeln weiter entlang der westlichen Ostseeküste und streifen Landstriche, die es verdient hätten, intensiver entdeckt zu werden.

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Fähre Travemünde

Laboe erreichen wir am späten Nachmittag und schauen uns gleich noch das Marine-Ehrenmal an. Ein etwas beklemmender Bau, der leider für viele der einzige Ort ist, der Trauer für auf See gebliebenen Marinesoldaten einen Platz zu geben. Den Besuch des in unmittelbarer Nähe befindlichen U-Bootes sparen wir uns. Zu gruselig sind unsere Erinnerungen an Visitationen ähnlicher Zeitzeugen.

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Marine-Ehrenmal Laboe

Und nun folgt der eigentliche Grund unseres „Landtörns“. Wir treffen einen unserer Söhne, der hier am Abend als Tenor solistisch eine musikalische „Bach-Luther-Nacht“ in der Anker-Kirche Laboe mitgestaltet. Das musikalische Konzept des gut besuchten Konzertes ist ungewöhnlich und wohl durchdacht. Stücke für Orgel, Trompete und Tenor erklingen. Dazu werden Texte von Luther gelesen. In den halbstündlichen Pausen gibt es für das Publikum ausreichend Raum für Stärkung und Austausch über das Gehörte. Ob die aufgestellten Luther- und Bach- Pappfiguren durch die Gartenleuchten nur zufällig einen Heiligenschein trugen, haben wir nicht erfahren. Leider müssen wir den gelungenen Abend gegen halb Elf vorzeitig verlassen, da uns noch die Rückreise nach Warnemünde bevorsteht. Zum Ende der ersten Stundes des neuen Tages erreichen wir unseren Heimathafen und sind glücklich über diesen kurzen Törn auf dem Landweg.

 

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