Heute wollen wir zu den Torres wandern. Ich habe mir im Vorfeld schon eine Ausstiegsklausel erbeten, da der Weg nicht nur der Länge wegen für mich grenzwertig sein wird. Am Ausgangspunkt erwartet uns mildes und frühlingshaftes Wetter. Nicht nur ich bedauere, zu viele Zwiebelschichten auf dem Pelz zu tragen. Bei leichtem Anstieg und fehlendem Wind geraten wir schnell ins Schwitzen. Vorbei an einer sich in die Landschaft erträglich einfügenden Hotelanlage geht es über zwei Holzbrücken sachte bergauf. Parallel läuft ein Reittrail. Der Weg gewinnt an Höhe und schmiegt sich eng am Hang entlang. Der jetzt kräftige Gegenwind erfordert Aufmerksamkeit. Nach 1,5 Stunden ist der erste Abschnitt geschafft. Eine kurze Kekspause gönnen wir uns. Bevor die Beine ihren Schwung verlieren, setzen wir den Aufstieg fort. Entlang eines Baches geht es jetzt durch einen Wald, der uns vor dem Wind gut schützt. Nach weiteren 4 Kilometern wird es anstrengend.
Wir klettern über Geröll. Der Anstieg ist heftig. Meine Knie senden ersten Protest und ich denke an den stauchenden Abstieg. Ich entscheide mich gut einen Kilometer vor dem Ziel zur Umkehr. Schade. Die anderen Drei wandern tapfer weiter und werden mit einem tollen Ausblick belohnt.
Je länger mein Rückweg dauert, desto glücklicher bin ich, mich rechtzeitig für die Kehrtwende entschieden zu haben. Die Knie wackeln. Gut, daß ein Stock mir zusätzlich Halt gibt. An der letzten Brücke wartet auf der anderen Seite frech ein junger Mann auf mein Passieren. Dabei dürfen doch zwei Personen gleichzeitig darauf sein! Manchmal ist Höflichkeit einfach deplatziert. Am Ende des Weges gönne ich mir ein Bier und falle am Parkplatz in einen komatösen Kurzschlaf. Uli, Grit und Andreas finden sich irgenwann auch ein. Gegen 18 Uhr sind wir wieder im Hotel. Bevor wir Essen fassen, machen wir noch einen Kurzausflug zum Abend.
Nach unserer gestrigen Abendessenspleite hier, viel Geld für wenig Geschmack, entscheiden wir uns wieder für die Restauration am benachbarten Campingplatz. Diese hat heute eine neue Besatzung und der SB- Charakter entfällt gänzlich. Aha, scheinbar war der Kellner vor zwei Tagen nur etwas bequem. Das Essen ist leider auch recht teuer, schmeckt dafür aber wirklich gut. Und warm war die Bude heute auch. Den Rest des schönen Tages geben uns Grit und Andreas mit einem Whisky.
Hallo ihr Lieben, man freut sich richtig mit euch, wenn man die Berichte und Fotos bestaunen kann. Davon konntet ihr in der Kindheit wirklich nur träumen. Genießt die Zeit und kommt dann irgendwann gut heim!?