Zone der gefährlichen Kurven

Wir dürfen heute ausschlafen und in Ruhe frühstücken. Unser Ziel ist heute der Weg, da wir gestern erfuhren, dass der Reiseführer uns manches verschweigt und wir die Entdeckungen selber machen müssen. Wir schlagen einen östlichen Kurs in Richtung Dreiländereck Chile-Bolivien-Argentinien ein. Schnell geht es von 2400m auf Höhen über 4000 m. Ein Straßenschild warnt vor gefährlichen Kurven.

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Andreas und ich werden den Hinweis zumindest in Bezug auf die Straße ernst nehmen. Es folgen karge, in ihrem Farbenspiel einmalige Aussichten. Am Straßenrand oder direkt auf der Piste sichten wir rechtzeitig Lamas und Guanakos.

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Die Fotoapparate laufen heiß. Irgendwann packt Andreas das Abenteuer und steuert uns abseits der Piste in Richtung eines Salzsees. Heute habe ich mein Teleobjektiv mit und mir gelingen wunderbare Fotos von Flamingos (wieder keine Pinguine, wo sind die bloß?). Leider kann ich an dieser Stelle immer nur die mit dem Telefon geschossenen Bilder präsentieren.

Andreas ereilt dann das Offroad-Fieber und untersucht kurzzeitig die Zentrifugalkräfte unseres Allradfahrzeuges. Bei einer Höhe von 4.800 m stellt sich bei mir erstmals das Ungefühl von Höhe ein. Uli reicht mir prophylaktisch eine Dexamethason- und Ibuprofentablette. Die nachfolgend abgebildete Tüte war in San Pedro noch flach. Wie sähen wir bloß aus, wenn wir ebenfalls luftdicht verschlossen wären? Bestimmt wie ein Michelin-Männchen.

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Andreas drosselt das Tempo und sucht für mich eine geringere Höhe. Nach einer kurzen Ruhepause ist alles gut und ich bin für den folgenden Spaß empfänglich. Nochmals weicht Andreas von der Piste ab und lenkt uns zu einigen imposanten Steinformationen.

Aus der Not der Bilderflut heraus starte ich den Gruppenversuch, die folgenden Minuten ohne Fotosessionen zu überstehen. Wie soll es anders sein, Grit bricht dieses Experiment schon nach 20 Minuten ab. Durchgefallen!

Die heutigen Straßen waren dann doch nicht so gefährlich. Andreas hatte alles gut im Griff. Über die Gefährlichkeit der anderen Kurven wird hier nicht weiter berichtet.

Zwei Stunden später. Jetzt muss ich mich doch über die Gefährlichkeit unserer Frauen auslassen. Wir befinden uns mittlerweile zwangsweise im Tal des Todes. Damit wir Männer unser Abendbrot einnehmen dürfen, müssen wir eine gefühlt 100 m hohe Sanddüne ersteigen, die eigentlich nur Verrückte mit Snowboards erklimmen und ihren Bretten surfend einen neuen Schliff verpassen. Ob wir dieses Tal je lebend verlassen oder elend verhungern müssen?

Überlebt!

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