Mit einem kräftiger Platzregen, den wir glücklicherweise erst hinter Gittern an Bord erleben, verabschiedet sich der erste „Seetag“ auf der Saône.
Wir verzichten auf die abendliche Ausflugsverkaufsveranstaltung und widmen uns lieber mitgebrachter Literatur und genießen die beschauliche Flussfahrt.
Am Morgen befinden wir uns nunmehr in Chalon, der zweitgrößten Stadt im Burgund. Wir wollen uns am Vormittag die Altstadt anschauen und folgen, wie auch schon in Maçon, den im Gehweg eingelassenen Messingschildern. Eine praktische Hilfe, den orientierungslosen Touristen den Weg zu den Sehenswürdigkeiten zu weisen.
So finden wir auch schnell zum Place Saint-Vincent, der von hübschen Fachwerkhäusern, die teilweise noch aus dem späten Mittelalter stammen sollen, umrahmt wird. Die Stadt scheint, obwohl es schon nach 9 Uhr ist, noch zu schlafen. An den Geschäften finden wir den Hinweis, Lundi 15 – 18 Uhr.
Nur die Straßencafés erwachen langsam zum Leben. Wir verzichten auf den eigentlich obligaten Pastis und widmen uns anderen geistigen Dingen, wie der am Platz befindlichen Kathedrale. Diese dürfen wir zu dieser scheinbar für Franzosen unchristlichen Zeit für uns allein entdecken. Schöne Glasfenster und ein modern gestalteter Altarraum gefallen uns.
Wir folgen den Messingschildern weiter und lassen die etwas marode, aber charmante Szenerie auf uns wirken. Am Ende waren wir zwei Stunden unterwegs. Wenn das mal kein perfektes Training für unsere etwas wackligen bzw. verkümmerten Seebeine ist. Bisher sind wir ein gutes Team und unser kunsthistorisches Interesse harmoniert, wobei ich viel von Mutters enormen Belesenheit profitiere.
Klingt gut; weiter viel Vergnügen, J+R