Mal ein gerne gesehenes Krankenhaus

Am Nachmittag besuchen wir ein Krankenhaus. Derlei Einrichtungen wollte ich dieses Jahr eigentlich nicht mehr aufsuchen. Doch Beaune mit seinem aus dem 15. Jahrhundert stammenden Hospital soll laut Baedeker unbedingt eine Reise wert sein. Wir durchqueren per Bus wieder ein gerühmtes Weinanbaugebiet, deren veredelte Traubensäfte nicht unbedingt meine Preisklasse sind. Egal, den Weinbauern scheint es gut zu gehen und die von uns durchfahrenen Güter sind entsprechend dimensioniert und gepflegt.

IMG 7024 600x450 - Mal ein gerne gesehenes Krankenhaus
Blauglockenbaum, dahinter edle Reben

In Beaune angekommen, finden wir schnell das von ehrenwerten Adligen gestiftete Hospiz, das manchem weltgewandten Leser sicher durch seine bunt glasierten Dachziegeldächer in Erinnerung ist. Hm, ich kannte das unter dem Namen Hôtel-Dieu firmierende Gebäude jedenfalls vorher nicht und bin umso mehr auf die Führung durch die ehemaligen Krankenstationen gespannt. Das hier bis 1971 tatsächlich noch Kranke von Nonnen gepflegt wurden, scheint angesichts des Alters und der Größe der einzelnen Bettenstationen heute unvorstellbar. Am Ende der Besichtigung sehen wir noch das Jüngste Gericht in Form eines Flügelaltars aus dem Jahr 1443, gekonnt in Szene gesetzt vom Rogier van der Weyden, den ich wohl auch hätte auch kennen müssen. Die verbleibende Zeit bis zur Rückfahrt nutzen wir für eine kurze Visitation der Altstadt, deren Geschäfte sich v.a. zahlungskräftigen Weinkäufern und geschmacklosen Andenkensuchern widmen. Also, ich werde auch weiterhin an Weinen unterhalb von 20 Euro Gefallen finden und dabei an etwas Schönes zurückdenken können.

Am späten Nachmittag ist dann das obere tatsächlich ein Sonnendeck und wir genießen die Flussfahrt. Die weißen Rinder auf einem der Fotos, oder besser, deren Fleisch, sind übrigens auch wieder eine sündhaft teuere Spezialität der Region.

Prost und Ahoi

Euer Kreuz- und Querfahrer

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