5:40 Uhr klingelt der Wecker. Uli, Andreas und ich wollen heute auf den Atlantik. Grit möchte später die Stadt für sich erkunden. Nach einem schnellen Frühstück fahren wir zum vereinbarten Treffpunkt außerhalb von Punto Arenas. Unser Boot ist nicht zu sehen. Nur ein paar Fischer arbeiten auf ihren Kähnen. Zehn vor Sieben. Das gleiche Bild. Ich werde langsam unruhig. Wir haben viel Geld für diesen Trip gelöhnt. Das muss jetzt klappen. Plötzlich sieht Andreas mit seinen Adleraugen einen weißen Punkt auf uns zukommen. Und tatsächlich, fast pünktlich legt unser Boot an und wir können an Bord gehen. Insgesamt fünf Frühaufsteher haben sich neben der dreiköpfigen Besatzung eingefunden. Gut eine Stunde dauert die Überfahrt zur Insel Magdalena.
Auf der Insel empfängt uns eine exklusive Gesellschaft. Hier herrscht Frackzwang. Wir Touris sind davon befreit und dürfen uns die Party eine Stunde anschauen. Absperrleinen weisen uns den Weg. Die Frackis laufen uns vor den Füßen rum, nisten direkt neben der Tourirennbahn und ignorieren uns. Unser zeitiges Kommen hat den Vorteil, dass wir hier nur zu fünft rumspringen. Einige Tiere, wie Möwen und Gänse, halten sich auch nicht an die Anzugsordnung, werden aber geduldet. Über die ganze Insel verstreut stehen die Pinguine und warten wohl auf ihre Drinks. Einige watscheln tolpatschig zum Meer und verwandeln sich im Wasser zu flinken Kerlen. Die Kamera ist nur am Klicken. Nach einer halben Stunde versuche ich, das Dauerfotografieren zu beenden. Ich scheitere. Smartphone, Kamera, Kamera, Smartphone. Am Ende werden es mehr als 200 Bilder sein.
Überglücklich steigen wir wieder auf das Boot und fahren an eine Insel, die mit einem Kormoranteppich völlig zugedeckt ist. Ein furchtbarer Gestank weht von der Insel zu uns herüber.
Das Boot dreht ab in Richtung Punta Arenas. Unser zweiter Geheimwunsch wird gleich darauf erfüllt. Delfine begleiten uns zeitweise.