Papierkram, Flaggenzertifikat und Törnplanung

Flaggenzerifikat

Es war wohl eine Illusion, dass der Papierkram mit dem Verlassen festen deutschen Bodens endet. Im Februar hatte ich bei der zuständigen Behörde einen Antrag auf Erteilung eines Flaggenzertifikates gestellt und brav meinen Obolus in Höhe von 75 Euronen an die Bundeskasse geleistet.

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Flaggenzertifikat

Dieses Zertifikat wird in einigen Ländern als Eigentumsnachweis verlangt und erspart manche Diskussion. Die Behörde leidet aber nach telefonischer Nachfrage seit Wochen unter Personalnotstand und liefert nicht. Man bat mich freundlich, einen Dringlichkeitsantrag zu stellen. Dieser wurde allerdings lapidar mit der gleichen Entschuldigung abgewiesen.

„Ihr Antrag ist am 24.02.2017 eingegangen. Aufgrund eines extremen personellen Notstandes haben wir eine Bearbeitungszeit von 3-4 Monaten. Das Haus ist dabei, diesen Notstand zu lösen.“

Nun könnte ich noch den Klageweg gehen, denn es gibt eine maximale Bearbeitungsfrist von 3 Monaten. Wem nützt das, wenn ich inzwischen unterwegs bin. Eigentlich frage ich mich bloß, wie Behörden reagieren, wenn ich meine Steuer-, Sozial- und sonstigen Meldungen auch mal so eben aus Zeitmangel liegen lasse.

Notrolle

Als nächstes widme ich mich meiner „Notrolle“. Nee, das ist kein Einüben von akrobatischen Übungen, sondern eine Art QMS für Segler (dieser Käse verfolgt mich doch noch bis ins Grab) und regelt, wer was wann bei Feuer, Wassereinbruch etc. zu tun hat. Nur blöd, dass ich meistens alleine unterwegs bin. Und im Ernstfall werden alle Crewmitglieder auf die „Notrolle“ starren, während im Motorraum das Feuer lodert oder das Wasser bis zum Hals steht.

Crewlisten und Törnplanung

Crewlisten – nicht ganz so sinnlos, da diese auch in manchen Marinas erwünscht sind. Also bereite ich diese schon mal vor und erspare mir die Arbeit unterwegs. Nach diesem Kram widme ich mich der eigentlichen Planung, drucke Hafenbeschreibungen aus, aktualisiere die Karten und versuche, mich über militärische Sperr- und Übungsgebiete in Polen zu informieren. Wir wollen ja nicht ins Schußfeld geraten. Schließlich kläre ich die wichtigste aller Fragen, wie die polnische Gastlandflagge zu setzen ist, also Rot über Weiß oder umgekehrt. Wenn man da was falsch macht, kann es mit den Gastgebern durchaus Ärger geben. Also wie nun?

 

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