Seemann kann nicht alles haben

Seemann kann nicht alles haben. Sonne und Wind passen selten zusammen. Nach dem gestrigen Abend- und Nachtregen, der mal wieder mit einer ordentlichen Brise verbunden war, klart es heute zunehmend auf. Dem blauen Himmel folgt natürlich auch die Flaute. Die Wetterprognose stimmt mit den tatsächlichen Verhältnissen ausnahmsweise haargenau überein. Bravo, ihr Wettergurus. Macht euch ein dickes Kreuz im Kalender. Matten bleibt in der Box.

Mein Tag beginnt wieder zeitig. Ausgiebig genieße ich den morgendlichen Kaffee im Cockpit, auch wenn heute die Morgenröte fehlt und die Sitzbänke noch triefend naß sind. Die Seglergemeinde kennt wohl auch den Wetterbericht und gönnt sich eine größere Mütze Schlaf. So nervt jetzt auch kein kreischender Bugstrahler eines Dickschiffes. Ich nutze das Ding ja auch, aber eben nur, wenn es nicht mehr anders geht. Manche Segler verwenden ihren Bugpropeller permanent bei jedem kleinen Hafenmanöver. Na, jeder soll es machen, wie er kann und mag.
Den Tag verdödel ich mit unwichtigen Dingen, bastel an meinen Erklärbärvideos und gönne mit eine kleine Motorradausfahrt. Dabei will ich auch gleich den gestrigen Bruch instandsetzen lassen. Die fehlende Gleitsicht bereitet mir mittlerweile arge Kopfschmerzen. Der erwählte Optiker will für seine Dienstleistung tatsächlich nix. Es sei halt normaler Service. Na, das kenne ich aus meiner beruflichen Vergangenheit auch. Und das Wehklagen ist dann groß, wenn die Mischkalkulation nicht mehr stimmt. Harter Wettbewerb. Überglücklich lasse ich mich nicht lumpen und spende etwas halbwegs Adäquates für die viertelstündliche Arbeit. Des dröhnenden Kopfes wegen mime ich noch schnell den Testkäufer in einer ortsansässigen Apotheke und muss dabei die beflissene Dame in ihrer Beratungswut eher bremsen. Enttäuscht reicht sie mir dann einsilbig die Packung ASS über die Theke. Gruß an Friedemann. Alles gut in Deutschland.
Mein Weg führt mich zurück über den Schnatermann, einem Ausflugsziel meiner Kindertage am Breitling.

Ich zähle die Jahre der letzten Begegnung und benötige dazu mehr als sieben Hände. Bloß nicht weiter darüber nachdenken.
Am Wegesrand erstehe ich noch zwei leckere Fischbrötchen, wie sie frischer kaum sein können. Seit ich diese öfter genießen kann, meide ich sächsische Fischbuden. Allein die Angelerfolge und Räucherkünste meines Nachbarn können daheim eine entsprechende Mangelernährung verhindern.
Der späte Nachmittag gehört wieder dem Erklärbär. Drei der geplanten Themen kann ich heute abhaken. Bord-WC, Klampen und Funke sind im Laien-Kasten und geschnitten, mit very low budget und low know-how.

Das Hochladen erfolgt portionsweise in den kommenden Tagen.
Der Abend steht dann ganz im Zeichen des Taklings. Mehr dazu morgen.
Ahoi

 

 

 

Translate »