T-shirt-Wetter und geschäftiges Treiben in der Marina begrüßen uns am Morgen. Hier laufen die Vorbereitungen für eine Regatta nach Barbados. Ein wenig neidisch schaue ich dem Treiben zu. An der Kaimauer finden sich gemalte Bilder einiger Transatlantiküberquerer, die so dem Vorbild auf Horta (Azoren) folgen. Fehlt nur noch das legendäre Cafe Sport. Der Skipper überträgt mir das Ablegemanöver. Eine 47,5 Fuß-Yacht ohne Bugstrahlruder sicher aus die Box zu bringen, erzeugt bei mir leichte Nervosität (Lütt Matten ist gut 3 Meter kürzer). Der nur leichter Seitenwind machen es mir leicht, kein Hafenkino abzuliefern. Also geht auch das.
Wir segeln bei achterlichen 5 Bft. an der Küste Tenerifas entlang und kommen gut voran. Die Gib Sea (franz. Bootshersteller) ist gutmütig und bringt uns mit 6 Knoten dem Tagesziel entgegen. Den Vorschlag einiger Crewmitglieder, den Schmetterling zu setzen, verweigere ich. Bei den seitlich anlaufenden Wellen ist mir das Rollen zu stark und ein exaktes Kurshalten schwierig. Der Skipper toleriert meine Meuterei und ist eigentlich meiner Meinung. Der Wind hat weiter auf gute 6 Bft. zugenommen und die Wellen gewinnen an Höhe. Schönes Segeln.
Auch heute besucht uns eine Delphinschule, die schon nach 10 Minuten ihre Spiellust verliert und uns verläßt. Schade, denn es ist ein berührendes Schauspiel, dem Springen der intelligenten Tiere zu folgen. Nach einer halben Stunde hat dann der 13jährige Sohn eines Crewmitglieds tatsächlich mit seiner Schleppangel Glück und zieht einen ordentlichen Thunfisch an Bord. Die Stimmung ist fröhlich, denn Wind und Welle erlauben ein schnelles und doch komfortabeles Segeln.
Mit dem letzten Büchsenlicht liegen wir nun sicher im Hafen und lassen den Abend mit einer selbstgekochten Paella und einem tiefen Blick in die Whiskyflasche ausklingen.